Im März 2020 trat das Fachkräfteeinwanderungsgesetzt in Kraft mit dem Ziel, zugewanderten Menschen aus Drittstaaten die Einwanderung und Arbeitsaufnahme in Deutschland zu erleichtern. Grund genug für die Koordination des IQ Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz, Umsetzung und Wirkungsweise wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Für die Erstellung der Studie konnte die Berliner Soziologin Dr. Ilka Sommer gewonnen werden. Die Wissenschaftlerin führte Ende 2021 Interviews mit Mitarbeitenden aus IQ Service- und Beratungsstellen, die branchenspezifisch Unternehmen bei der Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte beraten und begleiten. Die gesammelten Erfahrungen bilden den Kern der Studie. Ergänzt wird die Untersuchung durch Gespräche mit Partner*innen in der Landesregierung und der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit sowie durch eine umfassende Literaturrecherche.

Einige Eindrücke aus der Studie:

  •  „Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist nicht einfach, aber es ist einfacher geworden.‘ Es hat neue Wege und Möglichkeiten geschaffen, die auch in Rheinland-Pfalz erprobt und erfolgreich durchlaufen werden, wie das beschleunigte Fachkräfteverfahren, die Möglichkeit der Einreise zur Anerkennung der Berufsqualifikationen und die Beschäftigung in verwandten Berufen.“ 
  • „Die Logik der Anerkennungsverfahren ist oft noch ‚auf Defizit‘ und ‚Abwehr‘ hin ausgerichtet, nicht auf die Gewinnung von kompetenten Fachkräften. Hier ist sicherlich ein Paradigmenwechsel notwendig, der in Politik und Verwaltung hineinwirken muss.“
  • „Um Fachkräfteeinwanderung wert­schätzend, fair, schnell und nachhaltig zu gestalten, sind die strukturellen Hürden des Anerkennungs- und Einwande­rungsprozesses in den Blick zu nehmen.“
  • „Zukünftig wäre es sinnvoll, die Angebote für Ratsuchende und Arbeitgeber*innen in den jeweiligen Branchen ‚aus einer Hand‘ anzubieten, da sich damit auch Aspekte des Matchings, der Integration in Betriebe, der sprachlichen Unterstützung und der passgenauen Qualifizierungsangebote integrieren und bearbeiten ließen.“
  • An vielen Stellen arbeiten die verschiedenen Akteur*innen in Zuständigen Stellen, Zentraler Ausländerbehörde und IQ Beratungsstellen in vorbildlicher Weise zusammen. Das ist auch gut so, denn: „Eine gelingende Kooperation […] ist unerlässlich, um Arbeitgeber*innen und internationale Fachkräfte gut durch den komplexen Prozess der Einwanderung und des Heimischwerdens in Rheinland-Pfalz zu begleiten.“

Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen finden sich in der Publikation „Regionale Bestandsaufnahme Fachkräfteeinwanderung in Rheinland-Pfalz. Ein Zwischenstand aus dem IQ Netzwerk Rheinland-Pfalz“. Langfassung und Kurzfassung